Diskussion zur Flächeneffizienz von Bioenergie und Photovoltaik ist kontraproduktiv. Warum?

Boxen um FlächeneffizienzIn letzter Zeit höre ich häufiger von Studien und Diskussionen bei denen die energetische Flächeneffizienz des Energiepflanzenanbaus mit der Flächeneffizienz der Photovoltaik verglichen wird. Bei dieser Diskussion werden also zwei erneuerbare Energiequellen (Bioenergie und Photovoltaik) in den Ring gestellt und an Hand von Zahlen und harten Fakten verglichen und bewertet. Zu Beginn dachte ich, dass mit Hilfe solcher Berechnungen die Debatte zur Energiewende weiter versachlicht wird. In der Art und Weise wie die Diskussion bisher geführt wird, bezweifele ich aber mittlerweile, dass uns diese Argumentationen bei der Bewältigung der Energiewende mehr nützt als schadet. Vorteile und Nachteile einer Debatte zur energetischen Flächeneffizienz von Photovoltaik und Biomasseanbau werden in diesem Artikel kurz gegenüberstellen.

„Photovoltaik statt Biomasse“

Die Notwendigkeit dieses kritischen Artikels ist mir durch einen kürzlich veröffentlichten Artikel auf dem Energieblog Energiewende Rüsselsheim bewusst geworden. Der Artikel „Photovoltaik statt Biomasse“ setzt sich mit der energetischen Flächeneffizienz der Photovoltaik und des Energiepflanzenanbaus auseinander und rechnet hierbei auch ein Szenario vor.

Wir können die einfallende Menge an Sonnenenergie auf die Erde als gegen unendlich tendierend betrachten, aber eben nicht die verfügbare Landfläche. Um eine möglichst effiziente Nutzung der begrenzten Landfläche zu erreichen, scheint ein Vergleich der energetischen Flächeneffizienz deshalb durchaus sinnvoll – oder?

Vor allem weil die Bioenergie bei diesem Vergleich deutlich schlechter abschneidet als die Photovoltaik, halte ich eine Stellungnahme von den Bioenergie-Enthusiasten für wichtig.

Der Autor des Artikels, Matthis Diehl, gesteht aber auch offen ein, dass er ein Ingenieurbüro für Photovoltaikanlagen betreibt und sein persönliches Interesse deshalb vor allem der direkten Stromgewinnung aus dem Sonnenlicht mit Hilfe von Photovoltaikanlagen gilt.

Nach dem Austausch mit Herr Diehl habe ich außerdem gemerkt, dass der Angriff der Bioenergie nicht das Hauptziel des Artikels und wenn überhaupt eine unbeabsichtigte Nebenwirkung war. Die sehr detaillierte, aber auch ziemlich abstrakte Rechnung des Artikels „Photovoltaik statt Biomasse“ kommt zu dem Schluss, dass nur 58 Prozent der aktuell für den Energiepflanzenanbau verwendeten Landfläche ausreichen, um Deutschland komplett  mit Solarstrom zu versorgen. Das ist schon ein beeindruckendes Statement!

Vielleicht erscheint meine Reaktion auf diese erfreulichen Ergebnisse wenig kritikfreudig, aber die Erfahrung zeigt, dass man als Vertreter der Bioenergie auch die Ergebnisse von theoretischen Szenarien ernst nehmen sollte. Ich habe leider schon häufig beobachtet, wie kleine Kritikpunkte zur Bioenergie sich zu den tragenden Argumenten in der öffentlichen Debatte entwickelt haben und Mücken ins Kostüm von Elefanten gesteckt wurden.

Wenn wir die Debatte der energetischen Flächeneffizienz für gesellschaftlich relevant genug halten, dann müssen wir diese natürlich führen, trotzdem möchte ich die zu erwartenden Vorteile und Nachteile einer solchen Diskussion kurz einander gegenüberstellen. Statt einer eigentlich gewünschten Versachlichung der Debatte für eine vernünftige Energiewende befürchte ich nämlich eher eine weitere Zunahme der Spannungen und Konfrontationen zwischen den erneuerbaren Energieträgern.

Vorteile einer Diskussion zur Flächeneffizienz von Photovoltaik und Bioenergie

  • Die Debatte um die Vorteile und Nachteile der verschiedenen erneuerbaren Energieträger wird vertieft.
  • Durch das Zurückgreifen auf wissenschaftlich fundierte Zahlen und harte Fakten kann die Debatte zur Umstellung unserer Energiewirtschaft an Sachlichkeit gewinnen und die Stärken der einzelnen Energieträger können leichter verglichen werden.
  • Es werden Optimierungspotentiale offen gelegt, welche von Entwicklern neuer Technologien und Anbaukonzepte berücksichtigt werden können.

Nachteile einer Diskussion zur Flächeneffizienz von Photovoltaik und Bioenergie

  • Das Risiko ist hoch, dass wir uns in einer Wettkampfs-Debatte verlieren, die den Blick für das gemeinsame Ziel aus den Augen verliert. Die praktische Umsetzung der Energiewende kann sich leicht in Grabenkämpfen verlieren. Eine falsch geführte (undifferenzierte) Debatte wäre wenig konstruktiv und führt statt zu einer Vereinfachung der Diskussion und dem Finden von Verbesserungen vor allem zu einer weiteren Verwirrung der Entscheidungsträger in der Politik.
  • Die Kluft zwischen Photovoltaik- und Bioenergie-Enthusiasten wird größer und beide Seiten werden sich eher als Konkurrent um Landfläche anstatt als Partner der Energiewende betrachten.
  • In der Diskussion wird die Perspektive auf die Stromproduktion reduziert und der Bezug zum Wärme- und Kraftstoffmarkt nur indirekt hergestellt werden.

Was bei der aktuellen Flächeneffizienz-Debatte vergessen wird

  • Die großen Vorteile der Bioenergie und das Potential eines nachwachsenden, heimisch produzierten Öls können nur schwer mit einer höheren energetischen Flächeneffizienz der Photovoltaik aufgewogen werden.
  • Was passiert mit den 1 Millionen Hektar Land, wenn diese mit Photovoltaikanlagen bestückt werden? Wenn kein Sonnenlicht auf dem ehemaligen Ackerland ankommt, können dort auch keine Pflanzen wachsen und ohne Pflanze verödet das Land und es kommt zur Erosion.
  • Einem Landwirt der auf die Landwirtschaft spezialisiert ist, wird das Argument einer besseren energetischen Flächeneffizienz sicher nicht genügen, um seinen Acker anstatt mit Energiepflanzen mit Photovoltaikanlagen zu bestellen.
  • Algen und somit ein wichtiges Zukunftsfeld der Bioenergie werden bei den Zahlen der aktuellen Berechnungen nicht berücksichtigt. Die Energiepflanzen der 3.Generation haben beispielsweise eine um den Faktor 10 – 100 höhere energetische Flächeneffizienz. Die Weiterentwicklung von Technologien und Energiepflanzen darf nicht ausgeblendet werden.
  • Es wird nicht berücksichtigt, wie viel es kosten würde, 1 Millionen Hektar Landfläche mit Photovoltaikanlagen zuzupflastern.
Bild von Cäsar mit dem Zitat Teile und Herrsche
Schon die Römer nutzten die Strategie vom „Teilen und Herrschen“ um ihre Gegner zu beschäftigen.

Wie stoppe ich die Energiewende? Teile und Herrsche!

Das Gegenteil ist mein Wunsch, aber genau diese Teilung findet bei einseitig geführten, vergleichenden Debatten zu den erneuerbaren Energieträgern statt.

Für mich überwiegen deshalb eindeutig die Nachteile von Debatten dieser Art und letztlich profitiert vor allem unser traditionelles Energiesystem mit seinen fossilen Energieträgern und seiner zentralen Struktur. Der vernünftige Umbau unseres Energiesystems verspricht viele Vorteile und der Blick für dieses große Potential der erneuerbaren Energien sollte nicht durch ein übertrieben kritisches und einseitiges Betrachten einzelner erneuerbarer Energieträger belastet werden.

Die Photovoltaikbranche hat es in den letzten Wochen sehr schwer gehabt und ich verstehe, dass die Stimmung aktuell nicht so entspannt ist, wie während des großen PV-Booms der vergangenen Jahre. Ich heiße die verunsichernden Entwicklungen innerhalb der PV-Branche nicht für gut, möchte aber auch daran erinnern, dass die Biokraftstoffbranche seit 3 Jahren mit einem Rückschlag (Regenwald, Hunger und ILUC) nach dem anderen zu kämpfen hat. Dabei habe ich jedenfalls nicht gesehen, dass die Erneuerbaren hier als Einheit aufgetreten sind und einen übertriebenen Angriff auf die Biokraftstoffe auch als Angriff auf die Familie der Erneuerbaren erkannt haben.

Sowohl auf der Seite der Photovoltaik, als auch bei der Bioenergie gibt es genügend cleverer Leute, welche ihre geistige Energie darauf verwenden können, sich gegenüber den konkurrierenden erneuerbaren Energieträger in ein besseres Licht zu rücken. Die Kreativität für diesen Wettbewerb ist auf allen Seiten vorhanden und ein „Wettrüsten der Argumente“ halte ich für sehr kontraproduktiv und sollte nicht der gewählte Weg der Zukunft sein.

Ich schreibe doch auch nicht über die Gefahrstoff-Probleme beim Recycling von PV-Modulen. Das ist ein Thema, welches uns in Zukunft sicher noch vor einige Herausforderungen stellen wird, aber ich bin davon überzeugt, dass wir diese auch Lösen werden. Es wäre eine große Verschwendung von Zeit, Kraft und Geld, wenn sich die Vertreter der Erneuerbaren zukünftig verstärkt darauf konzentrieren müssen, die Schwachpunkte von Bio-, Wind- und Solarenergie etc. hervorzuheben.

Nicht umsonst heißt es „Angriff ist die beste Verteidigung“ und natürlich muss sich eine in die Ecke getriebene Bioenergiebranche gegen Studien verteidigen, welche leicht zu Missverständnissen und Fehlentwicklungen führen können.

Der flexible Mix ist die große Stärke der Erneuerbaren

Die Energiewende muss bunt sein und die erneuerbaren Energien müssen gemeinsam auftreten, wenn sie die Herausforderung der Energiewende weiter vorantreiben wollen.

Es nützt leider wenig, wenn sich die Erneuerbaren gegeneinander aufbringen (lassen?!). Diese Kraft kann viel konstruktiver genutzt werden. Wir brauchen alle erneuerbaren Energien und jede Variante hat ihre Vorzüge und Schwächen!

So bietet die Bioenergie eben nicht nur die Stromproduktion, sondern unterstützt auch eine flexiblere Landwirtschaft, erhält Arbeitsplätze und gibt der Energiewende eine Grundlastkomponente an die Hand, welche die schwerer zu kontrollierenden Spitzenlast-Energieträger wie Wind und PV ideal ergänzt (Stichwort: Regelenergie).

Eine eindimensionale Bewertung einzelner Energieträger auf Grund eines Parameters (Flächeneffizienz) sollten wir möglichst vermeiden. Um es vorsichtig auszudrücken, halte ich das für sehr ungeschickt. Negative Schlagzeilen zur Flächeneffizienz der Bioenergie mit den dazugehörigen destruktiven Folgen werden wir in den kommenden Monaten nicht vermeiden können, aber vielleicht schaffen wir es, diese auf ein Minimum zu beschränken.

Abgesehen von kurzfristigen Mini-Erfolgen sehe ich beim Weg der offensiven Konfrontation jedenfalls kein großes Entwicklungspotential für den mittelfristigen Ausbau aller erneuerbaren Energieträger.

Ein 20-prozentiger EE-Anteil am Strombedarf in Deutschland ist klasse, aber es ist auch noch mehr als genug Platz für den weiteren Ausbau aller erneuerbaren Energieträger vorhanden. Mehr Empathie und Rücksichtnahme füreinander, mehr gemeinsam, statt gegeneinander, sollte die Devise der Energiewende sein.

Ich habe vor 1 Jahr einen Artikel mit ersten Ansätzen für eine Zusammenarbeit zwischen Photovoltaik- und Bioenergie-Branche geschrieben. Wenn die Erneuerbaren ihre Innovationskraft bündeln, wird die gesamte Branche davon profitieren. So kann das Festdach einer Biogasanlagen, solange es keine Mini-Biogasanlage ist, ideal als Baufläche für weitere Photovoltaikanlagen genutzt werden. Auf diesem Wege kann die Flächenversiegelung (zumindest die der Produktionsanlagen) durch effiziente Doppelnutzung eingeschränkt werden.

Es gibt Bereiche über die gesprochen werden kann, welche allen erneuerbaren Energieträgern hilft. Ich denke hierbei beispielsweise an den dringend benötigten Netzausbau oder die Zusammenarbeit im Bereich innovativer Speichertechnologien. Wir haben die Wahl, ob wir uns als Enthusiasten der verschiedenen erneuerbaren Energieträger gegenseitig unterstützen oder ob wir durch das gezielte gegenseitige Attackieren vor allem den fossilen Energieträgern helfen!

Was denken Sie über diesen speziellen Vergleich der Flächeneffizienz von Bioenergie und Photovoltaik? Überwiegen für Sie die Vorteile oder die Nachteile einer solchen Diskussion?

5 Kommentare zu „Diskussion zur Flächeneffizienz von Bioenergie und Photovoltaik ist kontraproduktiv. Warum?“

  1. Wir werden uns schon mit dem Thema auseinandersetzen müssen.

    Rein rechnerisch ist es vollkommen klar, dass eine Flächenkonkurrenz entsteht: Biomasse hat ca. 1-2% Wirkungsgrad (Mais und Zuckerrübe ca. 5%) und PV etwa 10 x so viel.
    Wenn man dann noch sieht, dass – zuindest an gewissen Standorten – der Biomasseertrag unter aufgeständerter PV deutlich zunimmt, dann wird es schwierig für den Verzicht auf großflächige PV-Freiflächenanlagen zu argumentieren.

    Ich bin jedoch der Ansicht, dass ausreichend versiegelte Fläche vorhanden ist. Diese vorrangig zu nutzen macht Sinn: Gebäudeintegrierte PV, mit Eigenverbrauch gekoppelt, ist ein großes Feld für gute Planer. Ackerland mit PV zu überziehen, übersieht die Bedürfnisse des Ökosystems Boden. Jeder Eingriff, in diese sensiblen Ökosysteme, verändert das (Klein)Klima an diesen Stellen. Die Auswirkungen sind weder vorhersehbar, noch sind diese ausreichend erforscht.

    Zum Glück geht die Zeit der schieren Geldgier in der PV-Branche zu Ende! Denn leider hat eben diese ungezügelte Gier den Blick auf die wirklichen Anforderungen einer „Energiewende“ verstellt. Die Vielfalt alternativer Energieerzeugung muss Vorrang haben, vor der Gewinnmaximierung durch nur eine, alles andere dominierende, Technik.

    Ein kleiner Anschnitt des vielschichtigen Themas „Fächeneffizienz“…

  2. Hallo Herr Breuer, vielen Dank für Ihren ergänzenden Kommentar zum komplexen Thema Flächeneffizienz. Ich stimme Ihren Ausführungen zur Flächenversiegelung und der Kritik am schnellen Geld (Gier) sehr gerne zu. Gerade die Konflikte die sich aus den Möglichkeiten des sehr schnellen Geldverdienens ergeben, sind sicher nicht nur auf die erneuerbare Energiewirtschaft beschränkt und ein aktuell sehr vielschichtig diskutiertes gesellschaftliches Problem.

    Die Zahlen zum Wirkungsgrad der Bioenergie (1-5 Prozent) finde ich etwas schwierig. Die Zahlen sind sicherlich wissenschaftlich belegbar, engen die Debatte aber leider auch etwas ein. Gerade die Bioenergie möchte ich ungern auf die energetische Flächeneffizienz reduzieren, da bei der Gewinnung der Bioenergie zunehmend auch Nebenprodukte anfallen, welche neben der energetischen Nutzung auch noch die stoffliche Nutzung bedienen (Futter, Dünger). Das ist meines Wissens bei der Photovoltaik nicht der Fall. Bioenergie ist eine weitere Wertschöpgungsstufe (Kreislaufwirtschaft) die sich in die landwirtschaftliche und zunehmend auch biotechnische Produktion einfügt. Die energetische Flächeneffizienz muss deshalb auch nicht den Werten entsprechen, die bei der Photovoltaik erreicht werden.

    Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die Debatte um die Flächeneffizienz des Energiepflanzenanbaus in den kommenden Monaten entwickeln wird.

  3. Ich bin ganz klar für einen Energiemix aus allem! Die Sonne scheint nur am Tag, Strom ist derzeit nicht wirklich sinnvoll in einem vernüftigen Rahmen speicherbar. Letztlich werden wir alle lernen müssen, dass der Verbrauch die Bereitstellung von Energie bestimmt und nicht umgekehrt!

    Und jetzt noch was zu Herrn Breuer: Es stimmt wenn man den Gesamtwirkungsgrad betrachtet, dass PV 10x so viel besitzt wie Biomasse. Aber die Solarthermie besitzt gut 2-4x soviel wie PV, also 20-40x mehr als Biomasse. Auch ist thermische Solarenergie ganz leicht und sehr kostengünstig und lokal speicherbar, so dass 1-2 Tage überbrückt werden können. Das wird aus der Disskusion einfach ausgeblendet.

    Nur so darf nicht gerechnet werden! Ein Beispiel: Wirkungsgrad von PV irgendwo in Deutschland um 23:00 Uhr = Null, Biomasse 60-70% bezogen auf den Brennstoff, Gespeicherte Solarthermische Energie = 70-80% bezogen auf die Tagesstrahlung. Wir müssen uns dieser Diskussion nicht von der Seite von 2-3 Zahlen nähern, sondern uns überlegen, was für ein Gesamtertrag für welchen zeitlichen und jahreszeitlichen Verbrauch sinnvoll ist. Das Thema ist wensentlich komplexer als dass es sich so einfach in 2 Zahlen ausdrücken läßt. Biomasse + Solarthermie ist eine sehr sinnvoll Kombination bei Nahwärme + Fernwärmenetzen auch in Kombination mit Gas -Spitzenlastkesseln oder im Einfamilienhaus. Da macht PV ganz wenig Sinn (Passivhäuser ausgenommen). Mit Biomasse Strom (stromgeführt) zu erzeugen macht aber auch nur ganz selten wirklich Sinn, da wir ungelaublich niedrige Gesamtwirkungsgrade haben. Dennoch gibt es Beispiele, wo das genau funktioniert.

    Also endlich raus aus den vorgefassten Meinungen und sich dem Thema Energie in seiner Vielfalt und nicht mit Eindimensionalität nähern!

  4. Vielen Dank für diesen interessanten und konstruktiven Kommentar. Und das obwohl das Herz der Ritter-Gruppe wahrscheinlich vor allem für die Solarenergie schlägt. Ich hoffe, dass wir genau diesen offenen Umgang der erneuerbaren Energieträger untereinander weiter fördern können. Gerade im Bereich Power-to-Gas und der Einspeisung von Ökogas ins Erdgasnetz werden die PV-, Wind- und Bioenergie künftig sicher noch häufiger aufeinander treffen. Es wäre erfreulich, wenn sich die verschiedenen EE-Akteure dann trotzdem noch als Partner der Energiewende begegnen können und nicht in erster Linie als Konkurrenten um Netzkapazität auftreten.

    Die Kombination von Solarthermie und Biomasse ist seit der Recherche zu diesem Artikel und einigen folgenden Diskussionen in den Sozialen Netzwerken auch verstärkt in mein Bewusstsein gerückt. Vor allem die energieeffiziente Verbindung von Solarthermie und Biomasseanbau zum Betrieb von Gewächshäusern scheint mir ein sehr interessanter Ansatz für nachhaltige dezentrale Energiesysteme zu sein. Da Bilder bekanntlich mehr als 1000 Worte sagen, gibt es hier ein Foto für die gelungene Zusammenarbeit von Solarthermie und Biomasseanbau. Für die Gewinnung der Bioenergie müssten die Gewächshäuser aber sicher etwas größer ausfallen, aber dann können Solarenergie und Bioenergie in friedlicher Koexsitenz und mit vielen Synergieeffekten parallel bestehen.

  5. Sie schreiben „Was passiert mit den 1 Millionen Hektar Land, wenn diese mit Photovoltaikanlagen bestückt werden? Wenn kein Sonnenlicht auf dem ehemaligen Ackerland ankommt, können dort auch keine Pflanzen wachsen und ohne Pflanze verödet das Land und es kommt zur Erosion.“
    Kompletter Unsinn! Schauen Sie unter die Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Deutschland. Die dort wachsende Wiese ist definitiv ökologisch wertvoller, pestizidfrei und für Boden, Tier und Umgebung zuträglicher als eine Mais-Monokultur!
    Bio-Energie per se kann sicher zu einem nachhaltigen Energiemix beitragen, aber die in Deutschland typischen Mais-Monokulturen müssen im Lichte des Flächenvergleichs mit Photovoltaik äusserst kritisch beurteilt werden. Bevor ein Landwirt viele Hektar Land mit Energiemais quält, bestückt er besser einen kleinen Teil davon mit Photovoltaik (darunter extensive Wiese) und bestellt den Rest mit sinnvollen Feldfrüchten!

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