In Halle startet ein HTC-Demoprojekt für Biokohle aus biogenen Reststoffen

Bioabfall organische ReststoffeDer folgende Text ist eine Pressemittelung des BMU-Förderprogramms Energetische Biomassenutzung vom 19. Juli 2012.

Die Entscheidung für den Bau der ersten kontinuierlich laufenden Demonstrationsanlage zur Herstellung von hochwertigen Brennstoffen aus Bioabfällen durch Hydrothermale Carbonisierung (HTC) wurde getroffen. Wissenschaftlich begleitet wird die Anlage durch das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) in Leipzig, gebaut wird sie von der Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH, einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Halle GmbH, auf dem Gelände der Deponie Halle-Lochau. Zum 19. Juli 2012 wurden die Lieferverträge mit dem Fränkischen HTC-Anlagenentwickler Artec Biotechnologie GmbH unterzeichnet.

Aktuell kann Energie aus Biomasse über zwei etablierte Wege gewonnen werden, einerseits durch bio-chemische Verfahren, über die Biogas entsteht, andererseits durch thermo-chemische Verfahren, wie Verbrennung, Vergasung und Pyrolyse. Hingegen ist Bioabfall aus der braunen Tonne oder auch der nicht holzige Anteil des Grünschnittes reich an Wasser und kann von Mikroorganismen nur schwer abgebaut werden. Beide Verfahren stoßen hier an ihre Grenzen. Enorme Mengen dieses Reststoffmaterials können somit bis heute nur eingeschränkt energetisch genutzt werden.

Um dieses Potenzial auszunutzen, konzipiert die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Halle GmbH (HWS) und das DBFZ Deutsche Biomasseforschungszentrum gGmbH im Rahmen des vom BMU geförderten Verbundvorhabens „Integrierte Verwertungsanlage und Strategie für kommunale Biomasse „HTC“ Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft“ (FKZ: 03KB049) ein integriertes Verfahren zur gestuften energetischen Nutzung von Bioabfall und weiteren biogenen Reststoffen. Ergänzt werden die bisherigen Verwertungsmöglichkeiten dabei um die Hydrothermale Carbonisierung (HTC). Die HTC macht Biomassen für die energetische Nutzung verfügbar, die bisher für herkömmliche Technologien nicht geeignet sind. Das Konzept soll damit die Umwandlung von Reststoffen zu hochwertigen Energieträgern und damit eine effiziente energetische Nutzung ermöglichen und auf andere Kommunen übertragbar sein.

Mit der geplanten Demonstrationsanlage sollen ab März 2013 jedes Jahr 2.500 t biogene Reststoffe aus der Region Halle (Saale) in einen Biobrennstoff wirtschaftlich umgewandelt werden. Die Anlage ist somit die erste kontinuierlich laufende Demonstrationsanlage in dieser Größenordnung für die energetische Nutzung kommunaler biogener Abfälle, so Dr. Marco Klemm, Projektleiter vom DBFZ. Hinzu fügt er: „Vorteile sind, dass Kompostwerke somit von Stoffströmen entlastet werden und erhebliche Mengen fossiler Energieträger ersetzt werden können, was zu einer Minderung der klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen führt.“

Wissenschaftlich begleitet werden die Errichtung der Demonstrationsanlage und der Anlagenbetrieb durch das DBFZ. Im Rahmen von Laborversuchen werden geeignete Betriebsparameter bestimmt, sowie, die Mengen und Qualitäten der Biokohle für die Anlage abgeschätzt und die Möglichkeiten des Einsatzes des Brennstoffes durch Aufbereitung, Pelletierung und Verbrennungsversuche getestet. Zur Bewertung des Gesamtkonzepts wird das Verfahren abschließend anhand von Stoff- und Energiebilanzen, ökonomischen Analysen und der Bilanzierung der Treibhausgase bewertet. Ziel ist es, einen klimaneutralen Ersatz für Trockenbraunkohle und zukünftig eine gleichwertige Alternative zu Holzpellets bereit zu stellen.

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Kontakt

Ansprechpartner DBFZ

DI Andreas Clemens – direkter Ansprechpartner (DBFZ)

Tel.: +49 (0) 341 2434-479

E-Mail: andreas.clemens@dbfz.de

 

Ansprechpartner Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH

Dr. Regina Blümel

Tel.: +49 (0) 345-581-4306

E-Mail: regina.bluemel@stadtwerke-halle.de

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