Deutsche Unternehmen sind Weltmarktführer im Bereich Biogastechnologie. Zahlreiche Hersteller und Anbieter kämpfen in der „Premier League der Biogaslandschaft“ um eine gute Marktposition und bieten Equipment für Mini-Biogasanlagen bis hin zu Industrieanlage an. Hierbei ist die Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz eines der großen Zukunftsfelder der Biogasbranche und verspricht die weitere Stärkung der „Regelenergie Bioenergie“ innerhalb der Energiewende. Eines der führenden Unternehmen dieses vergleichsweise jungen Bioenergiezweigs ist die MT-Biomethan, welche in diesem Artikel eine erfolgreiche Inbetriebnahme eines weiteren Biogas Pools vorstellt und einen Blick in die eigene Produktionshalle ermöglicht.
Der folgende Text entstammt einer Pressemitteilung der MT-Biomethan vom 14.06.2012.
Im niedersächsischen Müden (Aller) hat die MT-Biomethan GmbH mit einer neuen Gasaufbereitungsanlage die Inbetriebnahme eines dritten Standorts des Gemeinschaftsprojekts verschiedener Stadtwerke erfolgreich abgeschlossen: Im so genannten Biogas Pool 2 für Stadtwerke erzeugen sie wirtschaftlich und bedarfsgerecht Biomethan für unterschiedliche KWK-Vorhaben. Dieses Modell hat sich bereits im Biogas Pool 1 für Stadtwerke bewährt. Dank des effizienten Anlagen- und Servicekonzeptes des Zevener Spezialisten für Gasaufbereitungs- und Einspeisetechnik erzielen die Anlagen des Biogas Pool 1 unter der Betriebsführung der Arcanum Energy hervorragende Betriebsergebnisse.
Der Biogas Pool 2 produziert darüber hinaus im nordrhein-westfälischen Altena sowie in Jürgenshagen im nördlichen Mecklenburg-Vorpommern Biomethan mit MT-Anlagentechnik.
Alle drei Anlagen haben eine Aufbereitungsleistung von jeweils 700 Nm³/h Rohbiogas, sodass die Stadtwerke-Gemeinschaft derzeit über eine Gesamtaufbereitungsleistung von 2.100 Nm³/h verfügt.
Fast zeitgleich hat MT-Biomethan die drei Anlagen ans Netz gebracht. „Möglich war dies dank der Standardisierung der Anlagentechnik und der modernen Produktion am Firmenstandort: Hier können drei Anlagen parallel mit einer Produktionszeit von zirka acht Wochen gefertigt werden“, erklärt Geschäftsführer Karsten Wünsche.
Technik mit Mehrwert
Mittels einer drucklosen Aminwäsche wird aus dem Rohbiogas Biomethan erzeugt. Die ausgereifte Anlagentechnik sorgt für eine Methanreinheit von 99 Prozent. Damit werden Kosten für die Konditionierung auf Erdgasqualität vermieden. Auch der Methanschlupf von unter 0,1 Prozent rechnet sich. Denn bei einer Aufbereitungsanlage mit 700 Nm³/h Rohbiogas kann der wirtschaftliche Verlust durch lediglich 1 Prozent Methanschlupf über 20 Jahre bei fast 380.000 Euro liegen. Auch die Bereitstellung der hierzu benötigten Wärme ist an der Müdener Anlage besonders wirtschaftlich und regenerativ konzipiert: Die Abgaswärme vom Motor des Standort-Blockheizkraftwerks der Biogasanlage hat eine Temperatur zwischen 400 °C und 500 °C. Diese wird der Gasaufbereitungsanlage als Prozesswärme zugeführt.
Neben der leistungsfähigen Anlagentechnik verfügt MT-Biomethan über Know-how und langjährige praktische Erfahrung des gesamten Prozesses von der Biogaserzeugung über die Gasaufbereitung bis hin zur Gaseinspeisung. Denn gemeinsam mit der MT-Energie GmbH, die sich auf den Bau schlüsselfertiger Biogasanlagen spezialisiert hat, werden Gärstrecken mit anschließenden Biomethanstationen praktisch vom Acker bis zum Gasnetz aus einer Hand realisiert. Daraus resultiert eine bestmögliche Schnittstellenkompatibilität innerhalb der MT-Gruppe, die das Projekt in Müden (Aller) mit dem Projektpartner Arcanum Energy, dem die Betriebsführung der Pool-Anlagen obliegt, zielführend und in kurzer Zeit umgesetzt haben.
Foto: Firmenstandort MT-Biomethan in Zeven