Fördergelder als Katalysator für die Entwicklung der Bioenergie

Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen Energieberatung BHKW KWK Biogas BioenergieAlles Effiziente, Nützliche und Nachhaltige setzt sich am Ende durch! Diese Aussage ist sicherlich stark vereinfacht und diskussionswürdig, aber wenn man die Prinzipien der Evolutionstheorie (z.B. Mutation, Selektion) etwas plakativ auf die Energiewirtschaft überträgt, kann die Aussage auch sehr inspirierend sein. Demnach gibt es auch für die Entfaltung der Potentiale der Bioenergie verschiedene Katalysatoren und Inhibitoren. In den nächsten beiden Artikeln möchte ich das Thema fördernde und hemmende Faktoren bezogen auf die Bioenergie aus zwei Perspektiven etwas genauer betrachten. Im heutigen Artikel wird es dabei um ganz praktische Anregungen zu aktuell vorliegende Förderprogramme zur Unterstützung der Biomasse-Nutzung gehen.

Im nächsten Artikel möchte ich dann einen kleinen gedanklichen Ausritt wagen in den Konflikt zwischen der Notwendigkeit zur Zusammenarbeit der verschiedenen Bioenergie-Marktteilnehmer für die Förderung der gemeinsamen Branche und der gleichzeitig vorliegenden Konkurrenzsituation der Marktteilnehmer untereinander. In diesem Spannungsfeld liegen meiner Meinung viele hemmende und auch fördernde Faktoren versteckt.

Förderprogramme im Bereich der Bioenergie (z.B. Biogas, Bioerdgas und zugehöriger Technologien)

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich bei der Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der landwirtschaftlichen, industriellen oder privaten Biomasse-Nutzung unterstützen zu lassen. Leider (oder zum Glück) ist die Förderlandschaft bildlisch gesprochen keine klar überschaubare Landschaft oder symmetrisch erscheinende Wüste, sondern ein wahrer Dschungel aus lockend leichten Düften,  behindernden Schlingpflanzen und zeitraubenden Sümpfen. Zumindest kam es mir so vor, als ich mich vor kurzem das erste Mal tiefer mit den verschiedenen Förderstrukturen beschäftigt habe.

Natürlich gibt es wie bei jeder Safari auch hier Fachleute, die einem mit ihrer erfahrenen Geländekunde zur Seite stehen. Natürlich kosten die Fachleute Geld, von dem man im Vorfeld nur schwer abschätzen kann, wie lohnend deren Hilfe für die eigene Investition ist. Die reinen Fördersummen (ca. 1000 Euro bis 3 Millionen Euro) der verschiedenen Förderprogramme und ein Förderanteil von bis zu 75% der Gesamtinvestition verdeutlichen aber schon, dass ab einem bestimmten Investitionsvolumen der Rückgriff auf einen spezialisierter Berater ein gut kalkulierbares Risiko ist.

Hier einige Anregungen zu Förderermöglichkeiten im Bereich der Biomasse-Nutzung.

Fördersegmente für Biomasse

Zuerst ein Überblick über verschiedene Bereiche die prinzipiell im Bereich der Biomasse gefördert werden.

  • Forschung und Entwicklung im Bereich der Biomasse-Nutzung (stoffliche und energetisch)
  • Herstellung und Vertrieb von bioenergetischen Anlagen
  • Installation von energetischen Anlagen
  • Herstellung von bioenergetischen Produkten (Strom, Wärme, Biokraftstoffe)

Förderebenen

Zum Zweiten ein Überblick über verschieden Förderebenen, auf denen Fördermittel verteilt werden.

  • Europäische Fördermittel
  • Fördermittel des Bundes
  • Fördermittel der Länder
  • Fördermittel der Kommunen
  • Privatwirtschaftliche Fördermittel

Eine tolle Internetseite die über das Thema nationale Förderprogramme für die Bioenergie informiert, ist das Biomasse Infocenter.

Förderperspektiven

Natürlich wird kein Geld einfach so ausgegeben, sondern ist immer auch zielgerichtet. Als privatem Antragsteller muss einem das größere Ziel hinter der eigenen Förderung dabei nicht unbedingt bewusst sein, weil man im Vergleich meist ein „kleineres“, individuelles Ziel hat und man sich beispielsweise bei der Installation einer preiswerten Wärmequelle finanziell unterstützen lassen möchte.

Dass die Fördergelder auch einen „größeren“ Sinn haben und das Lösen komplexer gesellschaftlicher Probleme zum Ziel haben schwingt manchmal eher nebenbei mit. Um passende Fördertöpfe für die Lösung des eigenen Problems zu finden, kann es deshalb sehr hilfreich und spannend sein, auch die gesellschaftlichen Probleme zu kennen, zu deren Lösung man als Investor direkt beiträgt. Im Bereich der Biomasse-Nutzung können das z.B. die Folgenden sein (Link zum einem Artikel über 5 Vorteile der Bioenergie):

  • Klimaschutz
  • Erhöhung der Energieeffizienz
  • Erhöhung der Ressourceneffizienz
  • Sicherung ländlicher Arbeitsplätze
  • Naturschutz (ß dieser Punkt sollte auch kritisch betrachtet werden)
  • Unabhängigkeit der Energieversorgung eines Landes

Zur Lösung der meisten dieser Ziele kann die Nutzung nachwachsender Rohstoffe einen Teil beitragen und es existieren entsprechende Fördertöpfe.

Fördereinrichtungen/ Förderprogramme für Bioenergie

Weiterhin gibt es Einrichtungen und Programme, welche Fördergelder für innovative Biomasse-Projekte verteilen. Diese sind prinzipiell ähnlich aufgebaut, decken aber ein breites Spektrum an Förderansätzen ab.

  • KfW-Sonderfonds (Stichwort: Energieeffizienz)
  • Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe)
  • BAFA (Förderung von Biomasseverfeuerungsanlagen)
  • RENplus in Brandenburg (im August verlängert) durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILA)
  • Projektträger Jülich mit der Initiative „KMU-innovativ“, Themenfeld: Technologien für Ressourcen- und Energieeffizienz (LINK)

Alle genannten Programme unterstützen mehr oder weniger direkt Investitionen in Biomasse-Projekte.

Fördergegenstände

Ganz konkret genannt, werden folgende Technologien und Beratungsleistungen gefördert:

  • Installation von Blockheizkraftwerken (BHKW), Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) oder Wärmepumpen
  • Biomasseanlagen (Pelletöfen, Pelletkessel)
  • Erstellen von Konzepten und Studien zur Verbesserung der Energieeffizienz
  • Inanspruchnahme einer Energieberatung
  • Bonuszahlungen (Einspeisevergütung) für Strom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen

Fazit

Es gibt somit einige Fördermöglichkeiten, um sich bei der Investition in eine neue Biomasse-Anlage oder dem Repowering bestehender Bioenergieanlagen unterstützen zu lassen. Da die Förderlandschaft sehr lebendig ist, ist ein Austausch über die verschiedenen Programme in meinen Augen sehr hilfreich, damit die Fördertöpfe auch ausgeschöpft werden und Investitionen in die bioenergetische Infrastruktur flächendeckend gelingen.

Welche weiteren Fördermittel (auch regionale oder europäische) sind euch bekannt und welche Erfahrungen habt ihr mit entsprechenden Programmen gemacht?

Viel Erfolg beim Umsetzen  eigener Förderprojekte!

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