Regelenergiemarkt: Ökostrom findet Einsatz als flexible Minuten- und Sekundärreserve

Der Regelenergiemarkt ist vielfach noch einer der großen Unbekannten für Betreiber von dezentralen, erneuerbaren Energieanlagen. Allerdings ein Unbekannter der eine große Faszination und Anziehung ausübt. Der vergleichweise junge Energiemarkt für Regelenergie stößt besonders bei Betreibern von Biogasanlagen und Holzkraftwerken auf ein wachsendes Interesse. Warum? Die Stärke der erneuerbaren Bioenergie ist ihre Speicherbarkeit und daraus resultierende Flexibilität. Das sind genau die Eigenschaften, die für die Bereitstellung der Minutenreserve und Sekundärreserve im Regelenergiemarkt gefordert werden.

Flexibilität im Regelenergiemarkt

Einen interessanten Einblick in die Zusammenhänge des Regelenergiemarkts bietet eine aktuelle Mitteilung der Next Kraftwerke GmbH, welche sich auf die Direktvermarktung von Ökostrom mit einem virtuellen Kraftwerk (Schwerpunkt Biostrom) spezialisiert hat. In einem weiteren Artikel finden Sie außerdem Informationen zu den Themen Marktprämie und Flexibilitätsprämie, welche eng mit der Direktvermarktung verknüpft sind.

Virtuelles Kraftwerk „Next Pool“ in allen Regelzonen zugelassen

Mitteilung der Next Kraftwerke GmbH vom 08.07.2013.

Mit der erfolgreichen Präqualifikation in den Regelzonen aller vier Übertragungsnetzbetreiber erreicht das Kölner Unternehmen Next Kraftwerke den deutschlandweiten Markteintritt im Bereich Regelenergie.

Seit dem 8.7.2013 ist das virtuelle Kraftwerk „Next Pool“ in allen vier Regelzonen zugelassen und vermarktet anschließend auch die Flexibilität der verbundenen dezentralen Stromerzeuger in Südwestdeutschland. Insbesondere Biogasanlagen und Holzheizkraftwerke eignen sich zur Bereitstellung von Regelenergie aus Erneuerbaren Energien und sind entsprechend stark im virtuellen Kraftwerk „Next Pool“ vertreten.

Grafik zeigt virtuelles Kraftwerk

Insgesamt konnte Next Kraftwerke seit Anfang 2012 eine flexible Anlagenleistung von 119 Megawatt für das Segment Minutenreserve und 53 Megawatt für das Segment Sekundärreserve präqualifizieren.

Hendrik Sämisch, Gründer und Geschäftsführer von Next Kraftwerke, sieht in der erfolgreichen deutschlandweiten Zulassung einen wichtigen Schritt für das Unternehmen: „Unseres Wissens nach sind wir das erste virtuelle Kraftwerk der Erneuerbaren Energien, das in allen vier Regelzonen den Markteintritt geschafft hat. Unsere bisherigen Erfahrungen in den Segmenten Minutenreserve und Sekundärreserve bestätigen, dass die Erzeuger von Strom aus Erneuerbaren Energien in der Lage sind, Schwankungen im deutschen Stromnetz auszuregeln. Insbesondere im Bereich der technisch anspruchsvollen Sekundärreserve wurde dies den Erneuerbaren Energien oft nicht zugetraut. Die in unserem virtuellen Kraftwerk vernetzten Anlagen haben jedoch auch in diesem Segment in vielen Sekundärreserveabrufen nachgewiesen, dass sie flexibel genug sind, um innerhalb von Sekunden auf Schwankungen im Stromnetz zu reagieren.“

Mit der Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2012  „Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes 2012“) wurde den Erneuerbaren Energien der Weg zur Teilnahme am Regelenergiemarkt geebnet, um die Systemintegration der grünen Stromerzeuger voranzutreiben. Das virtuelle Kraftwerk „Next Pool“ vernetzt die dezentralen Erzeugungsanlagen leittechnisch und schaltet die verbundenen Anlagen anschließend nach den Bedürfnissen der Übertragungsnetzbetreiber, deren Aufgabe es ist Netzstabilität zu gewährleisten. Erneuerbare Energien leisten daher schon heute einen Beitrag zur deutschen Versorgungssicherheit, indem sie Verantwortung für die Systemstabilität übernehmen.

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