Jede Erhöhung des Wirkungsgrads von Antriebstechnologien ist ein erfolgreicher Beitrag zum Klimaschutz. Deshalb möchte ich die 2G Bioenergietechnik AG zu ihrem neuen BHKW beglückwünschen.
Effektives BHKW für das untere Leistungsspektrum
Als Berliner bin ich in Bezug auf Antriebstechnologien traditionell eher für die Gasturbine als die klassischen Verbrennungsmotoren. Trotzdem möchte ich zu dieser großen Ingenieursleistung gratulieren, welche das Überwinden der 40%-Wirkungsgrad-Marke (elektrisch) bei Verbrennungsmotoren dieser Größe darstellt. Die Verbesserung des elek. Wirkungsgrads wurde durch die thermodynamische Optimierung des Motors erreicht. Durch diese Steigerung der Verstromungseffizienz von Verbennungsmotoren um 2% wird bei gleicher Menge produzierter Energie, weniger CO2 freigesetzt und die die kWh kostengünstiger produziert. Die KWK des Blockheizkraftwerks steigert zusätzlich die Energieeffizienz und wird vom EEG mit 2 cent/ kWh vergütet. Deshalb hat diese Verbesserung sowohl einen schönen betriebswirtschaftlichen, aber auch einen wichtigen volkswirtschaflichen Nutzen.
Das „agenitor“ BHKW hat eine Leistung von 220 kW. Damit ist es im unteren Leistungssegment für Verstromungsgeräte angesiedelt und vor allem für die dezentrale Energieproduktion geeignet, wobei Biogas oder klassisches Erdgas als Brennstoff dienen kann. Je kleiner die Leistung eines BHKW ist, desto kleiner ist in der Regel der elektrische Wirkungsgrad und desto schwieriger ist es eine ökonomisch tragfähige technologische Verbesserungen zu integrieren. Mit zunehmenden Konzepten für eine dezentrale Energiewirtschaft werden sich die technologischen Innovationen auf diesem Markt jedoch vermutlich verstärken.
Internationale Zusammenarbeit
Besonders schön finde ich die Tatsache, dass der technologische Erfolg der 2G Bioenergietechnik AG durch eine bilaterale Zusammenarbeit erreicht wurde und sowohl deutsche Theoretiker und Praktiker, wie Fachkollegen aus Österreich am Entwicklungsprozess beteiligt waren. Die europäische Zusammenarbeit im Innovationsbereich ist bei allen Vorteilen nicht immer leicht, aber möglich, wie große Unternehmen wie Airbus zeigen. In Zukunft kommt es auf Grund leichterer Kommunikationsmöglichkeiten und sich angleichenden Wirtschaftsnormen in der EU-27 hoffentlich häufiger zu grenzüberscheitenden Partnerschaften.