Zellulose-Ethanol als vielversprechende Zukunftsoption

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Ethanol eine organische Substanz, welche die bisherige Geschichte des Menschen in einem nicht unwichtigen Maße beeinflusst haben dürfte. Aber der Artikel soll keinen Ausflug in die Geschichte des Alkohols oder der organischen Chemie werden (das müsste ein sehr langer Artikel werden), sondern wird genau in die andere Richtung zeigen und einen kleinen Ausflug in die Zukunft geben.

Bioethanol aus nachwachsenden Rohstoffen ist ein Stoff, der sowohl energetisch genutzt werden kann (für Kraftstoffe), aber auch eine breite Anwendungspalette im stofflichen Bereich bietet. Bisher wurde Ethanol vor allem durch die Vergärung von Zuckern und Stärken (Zuckerrübe, Weizen, Roggen, Kartoffel und Körnermais) durch Hefen gewonnen. Die Herstellungsrohstoffe waren dabei auch einer der Gründe, warum die industrielle Produktion von Ethanol aus nachwachsenden Rohstoffen in den vergangenen Jahren in eine kleine Krise gerutscht ist. Dieses Problem könnte demnächst durch eine Umorientierung nachhaltig behoben sein.

Was ist Zellulose-Ethanol

Zellulose ist ein Bestandteil von Pflanzen, der vom Menschen nicht verdaut werden kann und somit als Nahrungsmittel ungeeignet ist.  Zellulose-Ethanol wird dementsprechend der Alkohol genannt, der aus Zellulose gewonnen wird. Sie kann aus landwirtschaftlichen Abfallstoffen der Nahrungsmittelproduktion (Getreide- und Maisstroh) hergestellt werden oder auch aus Holz. Dadurch wird der „Tank oder Teller“ Konflikt schon im Ansatz verhindert. Vor allem der Miscanthus und die Rutenhirse gelten als aussichtsreiche Kandidaten für die zukünftige Gewinnung von Zellulose-Ethanol. Auch das Holz (Pappel, Weide, Rubinie) aus Kurzumtriebsplantagen kann in Zukunft Teil einer vielversprechenden Produktionskette sein.

Wofür wird Ethanol benötigt

Ethanol kommt vor allem als Genussmittel, Kraftstoff, chemisches Lösungsmittel, Reinigungsmittel, Frostschutzmittel, Desinfektionsmittel und Rauschmittel zum Einsatz. Es beeinflusst unser tägliches Leben mehr als uns glaube ich oft bewusst ist (vom Bier und Wein abgesehen) und kommt in vielen Industriezweigen zum Einsatz. Aus 1 Tonne Zellulose können ca. 400 Liter Ethanol gewonnen werden und die tatsächliche Jahresproduktion beträgt in Deutschland (2006) ca. 5 Millionen m3 pro Jahr.

Kraftstoffalternative mit Konkurrenzfähigkeit zu Erdölprodukten? Fazit.

Beim aktuellen Rohölpreis von um die 75$/ Barrel  ist Bioethanol als Kraftstoff wieder konkurrenzfähig. Die notwendige moralische Tank oder Teller Diskussion hat mit dem Hinführen zum Zellulose-Ethanol aus landwirtschaftlichen Abfallstoffen eine fruchtbares Ergebnis erzielt. Mit produktiven  Anbausorten (Miscanthus, Rutenhirse), einer ökologisch verträglichen (extensiven) Anbautechnik und weiterentwickelten Verfahrenstechniken (Aufbereitung) kann das Zellulose-Ethanol einen fehlenden Link ausfüllen auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Kraftstoffproduktion  und stofflichen Kreislaufwirtschaft. Durch die Möglichkeit der Gewinnung von Ethanol aus Holz wird neben der stofflichen Nutzung und der Verbrennung nocheine weitere Holzanwendungen ermöglicht. Das aktuelle Produktionspotential für Bioethanol liegt in Deutschland bei ca. 8 Millionen m3/ Jahr (ZAFES, 2006) mit wahrscheinlich steigender Tendenz.

Mein Fazit für Zellulose-Ethanol fällt sehr positiv aus, aber ich bin wie immer dankbar für erweiternde Ansichten zum Thema.

6 Kommentare zu „Zellulose-Ethanol als vielversprechende Zukunftsoption“

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