Der Bau eines der aktuell größten Biomassekraftwerke Europas wurde vergangene Woche beschlossen. Es wird von der RWE Innogy, die als Tochter des RWE Energieversorgers für die Sparte der regenerativen Energien verantwortlich ist, entwickelt und gebaut. Das Kraftwerk wird eine elektrische Leistung von 50 MW haben und durch ein Investitionsvolumen von 235 Millionen Euro realisiert Heruntergerechnet entspricht das fast 5 Millionen Euro pro 1 MW.
Besonders fortschrittlich an dem Projekt ist, dass es schon vor dem Bau ein komplettes Planungskonzept für die anschließende Nutzung der freigesetzen Energie gibt und zwar sowohl für die elektrische, als auch die thermische. Außerdem kann auch eine stoffliche Verwertung der Reststoffe der Papierfabrik (Holzreste) direkt im Kraftwerk verwendet werden, wodurch die Transportkosten für diesen Teil der Brennmaterialien minimiert wird. Das Biomasseheizkaftwerk (Funktionsweise eines BHHKW) soll in einer besonderen Art des Repowering ein bestehendes Kohlekraftwerk ersezten und die Energieversorgung einer Papierfabrik sicherstellen. Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks erhöht, da auch ein gesicherter Abnehmer der Wärme über ein Nahwärmenetz existiert und das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) effektiv umgesetzt wird. Diese vorrausschauende Planung übersetzt den hohen energetischen Wirkungsgrad von BHKW auch in einen praktisch realisierten Wirkungsgrad, da die Wärmeverluste beim Transport minimiert werden können. Eine solche vorliegende Infrastruktur ist demnach besonders geeignet für den Bau von Biomasseheizkraftwerken.