Der 8. Biokraftstoffbericht zeigt die Fortschritte von 14 europäischen Ländern zur Integration von Biokraftstoffen in das eigene Verkehrssystem für das Jahr 2010. Deutschland hat mit einem auf 5. 8 % gestiegenem Biokraftstoffanteil (5.5 %, 2009) die für diesen Zeitraum vorgegebenen Ziele (5.75%) der EU-Richtlinie zur Förderung des Einsatzes von Biokraftstoffen knapp erreicht.
Der aktuelle Biokraftstoffbericht, dessen Betrachtungszeitraum zwischen dem 30.04.2010 und dem 30.04.2011 liegt, unterscheidet dabei folgende Aspekte:
1. Maßnahmen zur Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen
- Gesetzliche Maßnahmen
- Aktivitäten zu Forschung und Entwicklung
2. Ressourceneinsatz für die Erzeugung von Biomasse für Verwendungen außerhalb des Verkehrssektors
- Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) | Einfluss der EEG Novelle 2011 für flüssige Biomasse
- Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)
- Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien
Der diesjährige Biokraftstoffbericht gibt einen Überblick über steuerliche Änderungen in den kommenden Jahren für Bioreinkraftstoffe und Biokraftstoffgemische und erklärt rechtliche Einflussfaktoren wie die Ziele des Biokraftstoffquotengesetzes oder die Neufassung der Kraftstoffqualitäts-Richtlinie.
Entwicklung des deutschen Biokraftstoffmarkts im Jahr 2010
Der Biokraftstoffbericht 2010 zeigt, dass der Biokraftstoffmarkt in Deutschland weiterhin vom Biodiesel angeführt wird, wobei Bioethanol an Boden aufholen konnte. Während der Biodieselverbrauch nur leicht um knapp 3 % (+ 65.000 t) von 2.517.000 t (2009) auf 2.582.000 t (2010) gestiegen ist, hat der Verbrauch von Bioethanol deutlicher zugenommen und ist um über 28 % (+ 256.000 t) von 902.000 t (2009) auf 1.158.000 t (2010) gewachsen (siehe Grafik).
Zu einem großen Teil ist die starke Zunahme beim Bioethanol sicherlich auf die Einführung des Biokraftstoff-Gemischs E10 an deutschen Tankstellen zurückzuführen. Die Einführung des Super Benzins mit leicht erhöhtem Ethanol-Anteil verlief zwar alles andere als reibungslos (siehe Artikel), ist aber trotzdem eine wichtige Einflussgröße während des betrachteten Zeitraums des 8. Biokraftstoffberichts.
Ob die hinzugekommene Menge an Bioethanol während der E10-Einführung schon vollständig im Bericht enthalten ist oder im nächsten Jahr ein weiterer deutlicher Schub für Bioethanol zu erwarten ist, wird wohl erst der Biokraftstoffbericht 2011 zeigen. Oder kennt einer der Leser einen Mitarbeiter des Berichts, der an dieser Stelle nähere Informationen in einem Kommentar preisgeben kann?
Forschungsförderung im Biokraftstoffbericht 2010
Aus dem Bundeshaushalt wurden während des Betrachtungszeitraums insgesamt 70 Forschungs-Projekte mit insgesamt 38 Millionen Euro gefördert. Folgende Themen bildeten dabei die Förderschwerpunkte in der Biokraftstoffbranche:
- Untersuchung des Emissionsverhaltens aller marktrelevanten Bioreinkraftstoffe und Biokraftstoff-Gemische bei der Verbrennung
- Unterstützung von Forschungsvorhaben für den Biokraftstoff-Typ Biomass-to-Liquid (BtL), der eine vielversprechende Option für Biokraftstoffe der nächsten Generation darstellt
- Vergabe von Fördermitteln für Maßnahmen zur Erhöhung der Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen, wie beispielsweise das Zertifizierungssystem ISCC, sowie Machbarkeitsstudien und Pilotprojekte des WWF
Biokraftstoffbericht 2010 für Deutschland und Österreich als Download (Pdf)
Hier die Downloads der abschließenden Biokraftstoffberichte 2010 für Deutschland und Österreich:
Die einzelnen Biokraftstoffberichte für weitere EU-Länder können auf der Seite für Erneuerbare Energien der Europäischen Kommission heruntergeladen werden.
#biosocial als Hashtag für Twitter
Abschließend möchte ich noch auf eine interessante Möglichkeit hinweisen, um über aktuelle Änderungen der Biokraftstoff- und Biogas-Branche informiert zu werden. So werden Nachrichten und Meinungen zu Trends und Entwicklungen der Bioenergie bei Twitter mit dem Hashtag #biosocial oder #biochat verbreitet. Nachrichten können auf diesem Wege in verschiedenen Sprachen (hauptsächlich in Englisch) schnell um den ganzen Globus verteilt werden.
Wenn Sie bei Twitter aktiv sind oder vorhaben in die Welt der Tweets einzutauchen, können Sie #biosocial oder #biochat nutzen, um z.B. die internationale Stimmung zu Biokraftstoffen (z.B. zur E10 Einführung) zu beobachten oder aktiv mitzugestalten. Meinen Twitter-Account finden Sie hier.
Dann Lesen wir uns künftig hoffentlich auch bei Twitter. Vielen Dank und viel Spaß beim Twittern.