Neuer Potenzialatlas der AEE verdeutlicht Chancen der Bioenergie für die Bundesländer

Die Agentur für Erneuerbare Energien setzt hohe Maßstäbe, wenn es um die Präsentation der Fort- und Rückschritte im Bereich der Energiewende geht. Schon manch komplexer Zusammenhang wurde durch eine grafische Darstellung der AEE besser verständlich. Dafür ein herzliches Dankeschön an die Agentur! In der vergangenen Woche hat die AEE für alle Bioenergie-Enthusiasten einen besonderen Leckerbissen herausgebracht: Den Potentialatlas für die Nutzung der Bioenergie in den einzelnen Bundesländern. Ich kann Ihnen versprechen, dass vor allem informationshungrige Leser voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

Keine Energiewende ohne Bioenergie

Der folgende Text ist eine Mitteilung der AEE.

Energie aus Biomasse hat mit einem Anteil von mehr als acht Prozent am deutschen Endenergieverbrauch den größten Anteil an der Bereitstellung regenerativer Alternativen zum fossilatomaren System. Die Rohstoffe, die dies ermöglichen, reichen von Energiepflanzen über Wald- und Resthölzer bis hin zu Abfällen aus Landwirtschaft und Biotonne. Der neu erschienene Bundesländer- Potenzialatlas Bioenergie der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeigt Status Quo und Möglichkeiten zur Nutzung von Holz, Raps, Mais, Gülle und Co. auf. Je nach Gegebenheiten sind die Bioenergie-Potenziale in Deutschlands Regionen unterschiedlich groß. Für alle Regionen gilt: Die Vielfalt des Multitalents Bioenergie wird vor Ort gerade erst entdeckt.

In den einzelnen Bundesländern kann die Nutzung der Biomasse noch steigen. Das macht der neue AEE-Potenzialatlas ebenso deutlich wie die Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten für die Biomasse. Entwickelt wurde der Band auf Basis von Untersuchungen des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ). „Als vielseitig einsetzbare Energiequelle hat Biomasse für die Energiewende einen hohen Stellenwert“, erklärte die DBFZ-Bereichsleiterin Bioenergiesysteme, Prof. Dr. Daniela Thrän, heute bei der Präsentation des Atlas in Berlin. „Das Potenzial für einen weiteren Ausbau ist vorhanden; das gilt für Reststoffe ebenso wie für die Verwertung von Energiepflanzen und Holz“, betonte Prof. Dr. Thrän. „Der AEE-Atlas zeigt: Nutzungskonkurrenzen in wenigen Regionen dürfen nicht dazu führen, die Bioenergie infrage zu stellen. Dort, wo Monokulturen auftreten, werden diese häufig nicht durch Energiepflanzen verursacht“, sagte die Wissenschaftlerin, die auch das Department Bioenergie des Helmholtz- Zentrums für Umweltforschung (UFZ) leitet.

Dr. Torsten Gabriel, Sprecher der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), wies darauf hin, dass die Debatte um die Energiewende vom Thema Stromversorgung beherrscht wird (siehe Anteile erneuerbare Energien am Endenergieverbrauch). „Im Wärme- und Verkehrssektor, die rund drei Viertel der gesamten Energie verbrauchen, finden erneuerbare Ressourcen bislang nur wenig Beachtung. Hier liegen jedoch die besonderen Stärken der Bioenergie“, hob Gabriel hervor.

Für Daniel Hölder, Leiter Energiepolitik bei der Clean Energy Sourcing GmbH, wachsen Strom- und Wärmemarkt durch den Erfolg der Erneuerbaren Energien enger zusammen. „Durch eine stärkere Kopplung von Strom- und Wärmeversorgung können erhebliche Flexibilitätsreserven für den Ausgleich der fluktuierenden Stromerzeugung aus Wind und Sonne gehoben werden. Bioenergieanlagen werden künftig verstärkt die Aufgabe haben, die Netze zu stabilisieren und Strom dann zu erzeugen, wenn nicht genügend Wind und Sonne zur Verfügung stehen“, erklärte Hölder. Im Verkehrssektor werden Biokraftstoffe laut Hölder auf mittlere Sicht die einzige Möglichkeit bleiben, Erneuerbare Energien zu nutzen.

Der AEE-Potenzialatlas bietet mit mehr als 200 Karten und zahlreichen Infografiken einen anschaulichen Überblick über die heutige Bioenergienutzung in den 16 Bundesländern. Zugleich werden in vier Szenarien die Potenziale in den einzelnen Regionen für verschiedene Nutzungspfade entworfen. Damit lässt sich abschätzen, in welchen Bandbreiten Bioenergie im Jahr 2020 zur Strom-, Wärme- und Kraftstoffversorgung eines Bundeslandes beitragen kann.

Welche Reserven noch brachliegen, zeigt das Beispiel Stroh: Mehr als 20 Millionen Strohballen können rund 1,3 Millionen Haushalte ein Jahr lang mit Stromund etwa 2,2 Millionen Haushalte mit Wärme versorgen. AEEGeschäftsführer Philipp Vohrer: „Der Potenzialatlas bietet eine fundierte Orientierung, welche Beiträge die Bioenergie in den Bundesländern zur Energiewende im Einklang mit Naturschutz und Lebensmittelproduktion leisten kann.“

Potentialatlas zur Bioenergie | Download

Inhalt vom Potentialatlas:

  • Über 200 Karten und zahlreiche Infografiken zur Bioenergie
  • Bioenergie-Status der 16 Bundesländer
  • Darstellung von 4 möglichen Entwicklungs-Szenarien
Zur Seite der AEE

Die Teilkapitel des Potentialatlasses können Sie auf der Internetseite der AEE downloaden.

Außerdem können Sie auf der Seite der Agentur für Erneuerbare Energienist die Printausgabe bestellen.
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