Pilotprojekt zur Wärmegewinnung aus Abwasser von Bundesministerium gefördert.

Das BMU betritt förderpolitisch eine neue Bühne der Biomassenutzung und unterstützt ein Projekt zur Nutzung von vorhandenen Wärmepotentialen im Abwasser. Dieses Unternehmen wird als Gemeinschaftsprojekt von der Emschergenossenschaft und der Stadtwerke Bochum GmbH realisiert.

Die Idee dabei ist, dass die beim Abbau der organischen Substanz durch Mikroorganismen (3. Reinigungsstufe der Abwasseraufbereitung) stattfindende Wärmeproduktion noch gezielter genutzt werden soll. Bisher hatte die Wärmeproduktion bei der Abwasserreinigung ausschließlich einen positiven Rückkopplungseffekt, da bei höheren Temperaturen die biologischen Prozesse bei der Abwasserreinigung beschleunigt werden. Erweitert soll nun mit Hilfe eines 120 langen Wärmetauschers (wahrscheinlich nach dem Rekuperator-Prinzip) die Wärme des Abwasserstroms gewonnen und über ein Nahwärmenetz an eine Schwimmhalle weitergeleitet werden. Abwasser hat auch während der Wintermonate noch eine Temperatur um die 12°C, wodurch einiges an Heizenergie gespart werden kann. Um auf Spitzenlasten für Wärme vorbereitet zu sein und flexibel reagieren zu können, werden zusätzlich zwei Gasbrennkessel installiert.

Insgesamt zeigt dieses Projekt den Trend an, dass der Büffel möglichst vollständig genutzt wird. Versorgungssysteme drängen dazu immer effektiver im Einsatz von Material- und Energieströmen zu werden und die Gedanken der Kreislaufwirtschaft weiter zu integrieren. Besonders Potentiale die praktisch schon frei verfügbar vorhanden sind und nicht erst durch neue Technologien erschlossen werden müssen, werden zunehmend genutzt. Ein weiterer Schritt wird die zunehmende Stromgewinnung parallel zur Abwasserreinigung mit Hilfe der Klärgastechnologie und damit in gewisser Hinsicht eine „Kraft-Wärme-Abwasserreinungs-Kopplung“. Die Prozesse der Abwasserreinigung sind auf biochemischer und mikrobiologischer Ebene denen im Fermenter einer Biogasanlage sehr ähnlich. Diese Technik ist im Moment noch nur bei großen Anlagen (ab 5000 Einwohnerwerten) wirtschaftlich zu betreiben. Für rentable Anwendungen im kleineren Maßstab ist noch Entwicklungszeit notwendig.

Faultürme in denen Klärgas gebildet wird in Köhlbrandhöft:

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