Stickstoffdünger hat großen Einfluss auf Ökobilanz von Energiepflanzen

Beim Anbau von Biomasse (Nahrungspflanze wie Energiepflanze) sind vor allem 3 Düngerarten von herausragender Bedeutung. Der Acker und somit die Pflanze wird vor allem mit Stickstoff, Phosphor und Kalium versorgt, da diese drei Nährstoff schnell zu wachstumsreduzierenden oder -limitierenden Faktoren werden können. Alle 3 Substanzen gibt es in verschiedenen chemischen Formen, mit einem breiten Spektrum an landwirtschaftlichen Ausbringtechniken und unterschiedlichsten Aufnahmeprozessen durch die Kulturpflanze.

Neben allen weiteren auch ökonomischen Potentialen  und Vorteilen des Anbaus von Energiepflanzen sollte nicht vergessen werden, dass die NawaRo’s vor allem auch eine ökologische Funktion erfüllen und ihren Teil zur Energiewende und der Abdämpfung des Klimawandels beitragen sollen. Ein wichtiges Grundkonzept für Energiepflanzen ist ihre CO2-neutrale Produktion und Verwendung. Wissenschaftliche Untersuchungen zu den Ökobilanzen von NawaRo’s zeigen nun auch die Schwachstellen der aktuellen Anbau-Form von Energiepflanzen auf. So führt eine intensive Stickstoffdüngung bei jeder Ackerpflanze zu einer erhöhten N2O-Produktion (Stickstoffdioxid/ Lachgas), welche dann als Emission in die Atmosphäre gelangt. Das Problem mit N2O-Emissionen ist, dass dieses Gas in seiner Ökobilanz 300x so treibhausintensiv ist wie das Kohlenstoffdioxid und selbst geringe Mengen des Gases möglichst vermieden werden sollten.Wie kann auf diese Erkenntnisse reagiert werden?

Ohne Düngung kann in vielen Regionen der Welt kein Ackerbau betrieben werden und  die Austräge an Nährstoffen durch die Ernte müssen meistens durch den Landwirt nachgefüllt werden. Wichtig ist jedoch, dass durch genaue Kenntniss der Nährstoffbedürfnisse einer Kulturpflanze und des Remobilisierungspotentials des Bodens nur die benötigte Menge an Dünger (vor allem Stickstoff) ausgebracht und Überdüngung vermieden wird.

Bisher werden einjährige Pflanzen vor allem für die stoffliche Nutzung von Biomasse und die Verwendung in Biogasanlagen verwendet. Mehrjährige Pflanzen kommen hingegen vor allem bei der Wärmeproduktion durch Verbrennung zum Einsatz. Die Ökobilanzen von mehrjährigen Kulturen, wie der Pappel, Weide und Robine  zeigen einen deutlich geringeren Ausstoß an Lachgas-Emissionen (als Beispielsweise der einjährige Raps) und scheinen sich dank ihres gleichzeitig raschen Wachstums besonders als Energiepflanze (Pellets) zu eignen. Die Pappel und die Weide werden vor allem in Kurzumtriebsplantagen betrieben, welche in Deutschland lange Zeit nur in kleinem Maßstab und auf wenigen Flächen angebaut wurden. Durch zunehmende wirtschaftliche Anreize (Flächenprämien) und die Ökobilanzen wird ihr Anbau in Zukunft vermutlich zunehmen.

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Als Fazit soll noch erwähnt werden, dass es in meinen Augen besser ist, solche Probleme rechtzeitig zu erkennen und der Branche des Energiepflanzenbaus dadurch zu ermöglichen sich weiterhin in eine nachhaltige Richtung zu entwickeln. Die Augen vor den ökologischen Problemen zu verschließen, die natürlich auch die regenerativen Energien haben, könnte sonst mittelfristig zu einer Abnahme der Akzeptanz des Energiepflanzenanbaus führen. Außerdem sind die Ökobilanzen von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl oder Kernkraft deutlich negativer.

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