Ob als Einzelofen oder mit dem Heizkreislauf gekoppeltes Heizgerät: der Kaminofen erlebt eine Renaissance. Die liebevoll als „Schwedenöfen“ titulierten Feuerstätten sind im Trend und die Zahl an Kaminöfen steigt rasant, was aber nicht nur im schönen Gefühl und der angenehmen Wärme des Holzfeuers liegt. Gerne führt man Kostenvorteile oder die gute CO2-Bilanz und die regionale Wertschöpfung beim Heizen mit Holz als Vorteil des Kaminofens ins Feld.
Damit man wirklich langfristig Freude an dem Wärmespender hat und tatsächlich preiswert und umweltfreundlich mit seinem Kaminofen heizt, muss man allerdings dem Holz besondere Aufmerksamkeit schenken – wer die erstbesten Holzscheite unbesehen dem Feuer übergibt, verschwendet Energie und schadet der Umwelt. Vor allem die Nachbarn wissen sich für Rauchschwaden aus schlechter Verbrennung meist entsprechend zu bedanken. Ebenso wenig gern gesehen: Schäden durch Feuchtigkeit und Ablagerungen im Schornstein. Mit der richtigen Lagerung schafft man diese Probleme aber schnell aus der Welt.
Nur trockenes Holz verbrennt sauber und mit hohem Heizwert
Das Holz selbst schlägt man wenn möglich in den Wintermonaten und spaltet es im Anschluss in ein Format, das zum Ofen passt. Ungespaltene Rundlinge trocknen sehr viel langsamer. Eine Länge von 30 Zentimetern bei einem Durchmesser von 10 bis 15 Zentimetern ist ein guter Richtwert.
Bei der richtigen Lagerung von Scheitholz ist besonders der Feuchtegehalt entscheidend. Frisch geschlagenes Holz kann einen Wassergehalt zwischen 40 und 60 Prozent aufweisen. Das ist viel zu nass! Der Heizwert ist dann zu gering und das Holz verbrennt unsauber. Am besten lagert man das Holz in einem eigenen Lager an einem sonnigen Platz. Perfekt geeignet ist ein vorgezogenes Dach oder ein separater Unterstand, an dem man die Scheite unterbringen kann. So ist das Scheitholz vor Schlagregen oder Schnee geschützt. Deckt man den Stapel mit einer Plane ab, sollte man die ausreichende Belüftung im Auge behalten – ansonsten kommt es zur Schwitzwasserbildung und das Holz trocknet nicht gut und verstockt ( > Gefahr der Schimmelpilzbildung ). Zumindest die Seiten des Lagers sollten also soweit möglich offen verbleiben.
Vom Wind sollte man das Brennholz aber nicht abschneiden. Ohne ausreichende Luftzirkulation bekommt man die Scheite nur schwer trocken. Deshalb: zwischen dem Holz und der Außenwand des Hauses oder der hinteren Wand des Lagers sollte genug Platz sein. Circa fünf bis zehn Zentimeter sind für ausreichende Luftbewegung in Ordnung. Das gilt auch für den Abstand zwischen den Scheiten: auch hier sollte Luft zwischen den Holzscheiten frei wandern und die Feuchtigkeit aufnehmen können, beispielsweise per Kreuzstapelung oder mithilfe einer Gitterbox.
Auch der Untergrund muss stimmen: das Holz sollte nicht in Kontakt mit dem Erdboden kommen, da es ansonsten Feuchtigkeit zieht. Bewährt haben sich Unterlagen aus handelsüblichen Paletten oder feste Böden aus Ziegelsteinen oder ähnlichem.
Scheitholzlagerung im Keller ist nicht die beste Wahl
Der Keller sollte generell tabu für Scheitholzlagerung sein. Die Sonneneinstrahlung ist praktisch nicht gegeben, die Luftfeuchtigkeit ist generell recht hoch und die Luftzirkulation meist schlecht. Ein (beheizter) Keller eignet sich aber sehr gut, um den täglichen Brennstoffbedarf zwischenzulagern und ein wenig vorzuwärmen.
Unter guten Bedingungen kann das Holz bereits nach einer Sommerperiode getrocknet sein, in den meisten Fällen sollte man es aber für zwei Jahre im Lager belassen. Auf alle Fälle muss der Restwassergehalt unter 20 Prozent liegen – dann ist man im grünen Bereich. Zu lange sollte das Holz allerdings auch nicht lagern, denn über natürliche Abbauprozesse sinkt der Heizwert der Scheite im Zeitverlauf wieder. Restfeuchte kann man schlecht sehen – deshalb ist der Kauf eines guten Feuchtemessgerätes auf jeden Fall eine gute Investition für den passionierten Holzheizer.
Thorben Frahm, Online Redakteur bei Heizungsfinder.de, Solaranlagen-Portal.com & Daemmen-und-Sanieren.de.