Zuckerrübe für Biogas: Energieträger der Zukunft?

ZuckerrübeSeit Jahren schon ist die Erzeugung von Biogas auf dem Vormarsch. Die regenerative Energiequelle zeichnet sich nicht nur durch hohe Brennwerte aus, sondern gilt als ökologisch ungefährlich, als erneuerbar und überdies als preiswert. Noch spielt der Einsatz der Zuckerrübe in den existierenden Biogasanlagen eine untergeordnete Rolle. Doch das bevorstehende Ende der Quotierung und die Einführung der Deckelung für den Mais- und Getreideanteil machen die Zuckerrübe zu einer zunehmend attraktiven Energiepflanze für die Erzeugung von Biogas. Der Einsatz von Biogasanlagen ist zudem ein gesetzgeberisch gewollter Akt. Das Energie-Erneuerungs-Gesetz sieht eine feste Einspeisevergütung vor, so dass sich die Herstellung und Einspeisung gerade im ländlichen Raum zu einer handfesten wirtschaftlichen Größe entwickelt hat.

Vorteile der Zuckerrübe für die Erzeugung von Biogas

Der entscheidende Vorteil beim Einsatz der Zuckerrübe liegt in ihrem hohen Brennwert. Im Gegensatz zu anderen Einsatzstoffen ist die Zuckerrübe gerade als Substrat mit hohen Trockenmasse- und Gaserträgen interessant. Durch ihren hohen Zuckeranteil und die damit verbundene schnelle Vergärung lässt sie sich außerdem sehr gut einsetzen. Die Lage für den Einsatz der Zuckerrübe stellt sich jedoch kompliziert dar. Aufgrund der neuen und seit 2006 geltenden Zuckermarktordnung hat die Zuckerrübe kontinuierlich an Anbaufläche verloren. Außerdem ist bereits heute eine Aufhebung der Rübenmindestpreise zu erwarten, was mit Sicherheit ein absinkenden des Rübenpreises zur Folge haben wird. Insofern eignet sich die Zuckerrübe, um sie alternativ als Energieträger in Biogasanlagen einzusetzen. In der Kombination ihrer positiven Eigenschaften ist sie eine interessante Alternative zum Mais. Saisonale Verfügbarkeit, Preis und Brennwerte sowie die außergewöhnlich guten Gäreigenschaften sind echte Pluspunkte.

Nachteile der Zuckerrübe für den Einsatz in Biogasanlagen

Problematisch dagegen gestaltet sich der Einsatz, weil die Zuckerrübe nicht ganzjährig verfügbar ist. Auch die anhaftenden Erd- und Bodenreste könnten dafür sorgen, dass es in den Anlagen zu Beeinträchtigungen der Funktion kommen kann. Zudem gibt es noch kein bundesweit standardisiertes Verfahren für den Einsatz der Zuckerrüben, welche regional sehr unterschiedlich genutzt werden. Vor allem im norddeutschen Raum sind bereits wesentlich mehr Nutzer bekannt als beispielsweise in ostdeutschen Regionen wie Sachsen. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Bedeutung der Zuckerrübe weiter zunimmt und auf diese Weise eine alternative Energiequelle etabliert werden kann – eine Tatsache, die sich mit Blick auf die ökologischen Herausforderungen der Zukunft als absolut notwendig erweist. Auch die kontinuierlich sinkenden Kosten bei der Herstellung und dem Betrieb entsprechender Zuckerrüben-Anlagen sind ein weiterer Pluspunkt.

Vielen Dank an Andreas Bauer für den Gastartikel über das Potential der Zuckerrübe als Energiepflanze für die Erzeugung von Biogas.

1 Kommentar zu „Zuckerrübe für Biogas: Energieträger der Zukunft?“

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