Für mehr Flexibilität und Redundanz im Energiesystem des Energiewende-Pavillons verfügt dieser über eine Power-to-Gas-Einheit (PtG-Modul). Wie der Name verspricht, kann diese überschüssigen Grünstrom in Grünes Gas umwandeln.
Das Verfahren hinter diesem Prozess ist die Elektrolyse von Wasser, welche in stark vereinfachter Form Teile der Photosynthese von grünen Pflanzen imitiert. Bei der Elektrolyse wird mit Hilfe von EE-Strom, bzw. einer elektrischen Spannung, Wasser in Wasserstoff (Protonen) und Sauerstoff getrennt. Findet diese Aufspaltung an einer protonendurchlässigen Membran statt, wird von PEM-Elektrolyse (saurer Elektrolyse) gesprochen.
Auf diesem Wege können rund 4.5 kWh EE-Strom (elektrische Energie) in 1 Kubikmeter H2 zwischengespeichert werden (chemische Energie).
Im März 2022 hat das Unternehmen Hysata in Nature communications ein Paper zu einem innovativen Elektrolyse-Verfahren veröffentlicht, wobei die Hysata-Technologie eine Energieeffizienz von 98 Prozent erreicht und damit einen Effizienzsprung von weiteren 10 Prozent gegenüber den aktuell besten Elektrolyseuren auf dem Markt ermöglicht.
3 Kommentare zu „Energiewende Pavillon vereint Erneuerbaren unter einem Dach“
Die 300 Milliarden Tonnen grüner Abfallbiomasse, die in Treibstoff katalytisch, wie bei der Erdölbildung umgewandelt werden kann, bleiben in Ihrer Struktur unberücksichtigt. Wind und Solar können die Treibstoffe aus Abfallbiomasse nicht voll ersetzen. Alles Erdöl stammt aus Abfallbiomasse und das können wir auch heute auf die gleiche Weise aus der Abfallbiomasse erzeugen statt es verwesen und verbrennen zu lassen.
Ich finde es als sehr gelungen. Es ist genau meine Denkweise – nicht nur in Rastern denken, sondern auch über das jetzige hinaus.
Bioenergie, als Kreislaufwirtschaft ja, wenn dadurch allerdings Monokulturen (Maisanbau), damit verbunden sind, lehne ich diese Form eher ab.
Die Photosynthese, als Erzeugerform, wurde mir in der Vergangenheit zu wenig betrachtet, deswegen freue ich mich um so mehr, dass sie hier wieder vorkommt.
Danke Dr. Koch für die Bewusstmachung des mehr als gewaltigen Potenzials von Abfallbiomasse. Der Prozess, bis aus Biomasse-Rückständen letztlich Erdöl wird, benötigt natürlich zu viel Zeit. Aber Abfallbiomasse die sonst einfach verwittert und dabei noch CO2 produziert sollte in jedem Fall für die energetische Nutzung berücksichtigt werden. Je dichter bevölkert ein Siedlungsgebiet (Großstädte!), desto höher auch der Anfall an Abfallbiomasse und desto kürzer die Transportwege zu Verarbeitungsanlage. Wahrscheinlich sollten hier die Großstädte vorangehen und eine Lanze für die Bergung des Potenzials. Kennen Sie Regionen oder Anlagen, in denen besonders effizient oder innovativ Abfälle energetische genutzt werden?
Danke auch Herr Klotz, die Photosynthese ist über Milliarden von Jahren gewachsen und so kompliziert, dass wir ihre Geheimnisse Stück für Stück entschlüsseln. Der reine energetische Wirkungsgrad der Photosynthese ist auf den ersten Blick wenig effizient, aber die Natur scheint nach anderen Kriterien zu optimieren (Redundanz, Stabilität des Ganzen, schnelle Anpassung, Multifunktionalität, Kreislaufwirtschaft etc.).