Regionen, Gemeinden und Dörfer die sich auf die erneuerbaren Energien spezialisieren, sind die Vorreiter für eine langfristig gedachte und dezentrale Energiewende. Die seit einigen Jahren veranstalteten Bundeswettbewerbe zu den Bioenergie-Regionen und Bioenergiedörfern sorgen dafür, dass die regionalen Zusammenschlüsse finanziell gefördert werden und eine breitere Aufmerksamkeit erhalten. Wenn die Bioenergie irgendwo „gelebt wird“, dann mit Sicherheit in diesen Regionen. Vielleicht sollte ich als Bioenergie-Enthusiast ebenfalls in eine dieser Regionen auswandern?! Aber zurück zum Thema.
Mit viel persönlichem Engagement und Kreativität setzen sich die Bioenergie-Regionen dafür ein, dass bewährte, aber auch innovative Konzepte zur gasförmigen, flüssigen und holzartigen Bioenergie in der Praxis erprobt und in den Alltag integriert werden. Der Volksmund sagt „was der Bauer nicht kennt, dass isst er nicht“. Einmal davon abgesehen, dass dieses vernünftige Verhalten für die Meisten von uns gilt, fehlt es besonders bei der Energieversorgung häufig an Erfahrung und Mut, ganzheitlich (Strom-, Wärme- und Kraftstoffmarkt) auf erneuerbare Energien umzusteigen. Warum sollte man riskieren, dass man plötzlich ohne Strom, Wärme oder Kraftfahrzeug (Stichwort: Sorge um Motorschäden bei der E10-Einführung) dasteht, wenn abgesehen von den rasch zunehmenden Energiepreisen die traditionelle Energieversorgung gut funktioniert.
Deshalb bin ich sehr dankbar für soviel Pioniergeist, der den Wandel der Energieversorgung auch als große Chance für den ländlichen Raum versteht und bereit ist, die Risiken anzunehmen. Und jetzt kommt das Beste. Die manchmal hart errungenen und somit wertvollen Erfahrungen der bisherigen Bioenergie-Regionen werden in Deutschland in einem gemeinsamen Erfahrungsbericht zusammengestellt und kostenfrei zugänglich gemacht. Auf 125 Seiten werden die Erfahrungen präsentiert, welche beim Aufbau einer Bioenergie-Region gesammelt wurden. Dabei durchläuft der Erfahrungsbericht die verschiedenen Phasen von der Konzepterstellung bis hin zu den Auswirkungen die in der Region beobachtet wurden.
Download des Erfahrungsberichts der Bioenergie-Regionen.
Vorstellung des Erfahrungsberichts von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
Der folgende Text ist eine Pressemitteilung der FNR.
Zum Ende der ersten Förderphase des Wettbewerbs „Bioenergie-Regionen“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) liegt jetzt der Ratgeber „Bioenergie in Regionen“ vor. Das Handbuch fasst die Erfahrungen der 25 vom BMELV 3 Jahre lang geförderten Wettbewerbsgewinner zusammen. Es zeigt die wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen Effekte auf, die in den 25 Regionen durch Bioenergieprojekte erzielte wurden. „Bioenergie in Regionen“ richtet sich mit vielen Praxisbeispielen und konkreten Handlungsanleitungen an Personen, Gruppen und Institutionen auf der regionalen Ebene, die gemeinsam mit anderen Akteuren das Ziel der verstärkten Nutzung von Bioenergie vorantreiben wollen.
Schwerpunkte des Ratgebers sind die technischen und ökonomischen Aspekte der Bioenergienutzung in Regionen sowie die Prozesse, Strukturen und regionalen Effekte. Das Handbuch wurde geschrieben von Mitarbeitern des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ), das die Bereiche Technik und Ökonomie untersuchte, sowie dem nova-Institut und SPRINT, die sich mit den regionalen Netzwerken und Prozessen auseinandersetzten.
Für diesen Ratgeber standen 25 höchst unterschiedliche Regionen in Deutschland Pate – von Nordfriesland im Norden bis zum Achental am Rande der Alpen im Süden, von der Mittelgebirgsregion Eifel im Westen bis zur Sächsischen Schweiz im Osten Deutschlands. Alle Regionen haben mit der Mobilisierung und Nutzung der vorhandenen Bioenergiepotenziale einen Beitrag zum Klimaschutz, zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und regionaler Energiealternativen geleistet.
Neben anschaulichen Beispielen aus der Praxis erfährt der Leser, wie er einen Schnelltest für ein Regionalnetzwerk durchführen kann und bietet eine Charakterisierung möglicher Potenziale und Schwierigkeiten des Netzwerkes an.